Das Herrenhaus Goričane (deut.: Gortschach)


Das Schloss Goričane ist ein Barockschloss, das einst auf einem Hügel über dem heutigen Schlosshof Goričane an der Straße zwischen Medvode und Škofja Loka stand.


Dvorec Goričane

Es wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Ruine hinterlassen und nur wenige Steine zeugen davon. Nach einigen indirekten Quellen wurde das Schloss um 928 erbaut und der Schlosskenner I. Stopar datierte den Bau auf das 12. Jahrhundert. In einer Urkunde aus dem Jahr 928 wird der Adlige Pribislav erwähnt, der von Kaiser Otto III. etwas Land bei Medvode erhielt. Dabei sollte es sich um das Gut Goriče handeln. Die ersten Dokumente über die Existenz des Schlosses stammen aus dem Jahr 1178, als Ulrik es dem Kloster Stična schenkte. In Dokumenten aus dem Jahr 1256 wird es als Schloss Goričane und 1261 als Schloss Goriče erwähnt. Valvazor gibt an, dass das Schloss im Besitz des "Ulitzamannus von Gortschach" war, aber die Goričani-Ritter waren nur Minister der Grafen von Spanheim. Danach war das Schloss im Besitz der Grafen von Strm (auch Grafen von Sternberg) und ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts den Ortenburgen. Nach dem Aussterben der Ortenburger im Jahr 1418 haben das Schloss die Grafen von Zili geerbt. Nach dem Aussterben der letzteren im Jahr 1456, wurden das Schloss und das Gut von den Habsburgern erworben.


Der Habsburger Kaiser Friedrich III. gründete im Dezember 1461 die Diözese Ljubljana und übergab ihr gleichzeitig das Schloss Goričane. Das Schloss wurde 1511 von einem Erdbeben schwer in Mitleidenschaft gezogen und 1613 von einem Feuer verwüstet, das durch Blitze entzündet wurde. Der Bischof von Ljubljana, Tomaž Hren, ließ es während der Reformation nicht restaurieren und blieb deswegen in Trümmern. Die Ruine des alten Schlosses nutzte Bischof Otto Graf Puchheim (1641-1664) beim Bau eines neuen Schlosses in der Nähe, der Bau begann 1631 und endete 1634. 1934 fand im Schloss eine Provinzkonferenz der Kommunistischen Partei Sloweniens statt, an der auch Josip Broz Tito unter dem geheimen Namen Rudi teilnahm. Es blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Besitz der Diözese Ljubljana, als das Gut verstaatlicht wurde. Im Herrenhaus waren zunächst Wohnungen. Im Jahr 1962 begann man das Gebäude für Museumszwecke renovieren. Zwei Jahre später (1964) zog in das Herrenhaus das Museum der außereuropäischen Kulturen, eine dislozierte Einheit des Slowenischen Ethnographischen Museums. Diese zogen jedoch 2001 aus dem Herrenhaus aus. Im Herrenhaus befand sich auch ein Gedenkraum der Provinzkonferenz.


Nach der Unabhängigkeit Sloweniens stellte die Erzdiözese Ljubljana einen Entstaatlichungsantrag für die Rückgabe des Herrenhauses. 1995 wurde der Antrag abgelehnt, weil sich in ihm ein Museum befand. Nach der Schließung des Museums wurde das Herrenhaus an die Erzdiözese zurückgegeben. Im Jahr 2004 begann die Erzdiözese mit der Renovierung des Herrenhauses und der Umgebung. Da damals, als mit der Renovierung des Herrenhauses begonnen wurde, das Bischofsamts Kardinal Rode innehatte, befinden sich heute am Eingangsportal sein bischöfliches Wappen und das Wappen der Erzdiözese Ljubljana.


Leider ist das Herrenhaus Goričane für die Öffentlichkeit geschlossen.




Landkarte



Lage
Goričane, Medvode
GPS
N 46.140628
E 14.396857
Kontakt
+386 (0)1 361 43 46 (TIC)