Jakob Aljaž


*6. juli 1845, Zavrh pod Šmarno Goro, † 4. mai 1927, Dovje na Gorenjskem


Jakob Aljaž war der Sohn des Kötters Anton Aljaž aus Zavrh pod Šmarno goro und seiner Frau Elizabeta, Špela Jarc. Jakob Aljaž war das sechste von Bačniks zehn Kindern. Nach der Volksschule in Smlednik setzte er seine Ausbildung an der Realschule in Ljubljana und dann ebenfalls in Ljubljana am Deutschen Gymnasium fort. 1866 ging er zum Studium nach Wien, wo er alte Sprachen (Griechisch, Latein und Altkirchenslawisch) studierte. Er wollte Professor werden, doch der Tod seines Vaters verhinderte ihm das, da seine Familie ihn beim Studium nicht mehr unterstützen konnte. Auf Wunsch seiner Mutter wandte er sich der Kirche zu und wurde am 31. Juli 1871 zum Neuprister geweiht. Bis 1880 diente er in Tržič, dann war er Pfarrer in Dobrava an der Kropa, und 1889 begann er seinen Dienst in Dovje, wo er bis zu seinem Tod 1927 blieb.
Aljaž spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des slowenischen Bergsteigens. Schon früh interessierte er sich für die Berge, als Schüler bestieg er Blegoš, Kum und Storžič, als er aber Kaplan in Tržič war, bestieg er auch den Berg Begunjščica. 1880 kam er als Pfarrer nach Srednja Dobrava bei Kropa, wo er die Berge in den Julischen Alpen kennenlernte. Franc Skumavec - Šmerc brachte ihn nach Triglav, wo sie die Nacht in Dežmans Hütte verbrachten. 1889 kam Aljaž als Pfarrer nach Dovje, wo er seine Liebe zu den Bergen aufnahm und auch die nationalistische Ausrichtung des Deutsch-Österreichischen Bergsteigerverbandes (Sektion Krain) kennen lernte.

jakob aljaž, portret, zavrh pri medvodah


Arbeit

Lange Zeit hegte Jakob Aljaž die Idee, auf dem Gipfel des Triglav einen kleinen Turm zu bauen, der als Schutzhütte dienen sollte. Im Winter 1894/1895 fertigte er selber im Pfarrzimmer in Dovje einen Plan des Turms an und zeichnete ihn mit Kreide auf den Boden. Als Pfarrer in Dovje und Bergsteiger kaufte er den Gipfel des Triglav für einen Gulden und sicherte sich damit den rechtlich unbestrittenen Bau einer bescheidenen Schutzhütte, genannt Aljažs-Turm, auf dem Gipfel des Triglav. Der Bau des Turms wurde Anton Belec aus Šentvid pri Ljubljani anvertraut. Dieser baute den Turm aus sechs Teilen, die mit dem Zug nach Mojstrana transportiert wurden, und dann trugen 6 Träger sie in einer Woche auf den Triglav. Der Turm wurde am 7. August 1895 in fünf Stunden errichtet. Alle Herstellungskosten, 300 Gulden, wurden von Jakob Aljaž getragen. Der Kauf des Grundstücks und der Bau des Turms brachten Aljaž einen regelrechten Streit mit den deutschen Organisationen ein. Sie behaupteten er habe beim Bau des Turms den unterirdischen Triangulationspunkt ersten Grades zerstört. Durch Anschuldigungen wollten sie den Turm niederreisen, aber Aljaž widerstand den Anschuldigungen. Die Anhörung dauerte ein halbes Jahr und es wurden Bauern, Bergsteiger, Jäger und Führer verhört. Aljaž behauptete, ein Zivil-Ingenieur habe auf dem Triglav eine Holzpyramide für Messungen errichtet, die jedoch bald wegen dem Wetter zerstört wurde. Seine Geschichte wurde von Janez Klinar - Požganc und Gregor Legat bestätigt. Dies wurde auch vor Gericht bestätigt. Es wurde vereinbart, unter dem Turm eine Schachtel mit Pergament zu vergraben, die als echter Triangulationspunkt dienen sollte, damit der Turm unter kaiserlichen Schutz übergehen würde. Später übergab Jakob Aljaž den Turm an den Slowenischen Bergsteigerverband.

Er war auch der Initiator und Erbauer anderer Berganlagen: der Hütter Aljažev dom in Vrata sowie der Kapelle und Hütte auf Kredarica, einem geschützten Bergweg zwischen dem Kleinen und Großen Triglav (Mali in Veliki Triglav) und Tominšeks Wanderweg von Vrata nach Kredarica. Zu seinen Werken gehört auch Stanićs Zufluchtsort direkt unter dem Gipfel des Triglav. Im September, nach der Eröffnung des Turms, war Jakob Aljaž wieder auf dem Triglav, wo er einen geeigneten Platz für eine Hütte suchte. Mit der Wahl des Ortes für die Hütte hängt eine Geschichte zusammen: Jakob Aljaž habe sich beim Abstieg angeblich auf dem Mali Triglav etwas Entspannung gegönnt und auf Kredarica zwei Gämse gesehen und somit beschlossen, die Hütte genau dort aufzustellen. Am 9. September 1895 unterzeichnete er einen Kaufvertrag mit den Gemeinden Dovje und Mojstrana und zahlte für mehrere Morgen 5 Gulden. Die Hütte wurde am 10. August 1896 feierlich eröffnet und die Kapelle neben der Hütte wurde der Muttergottes aus Lourdes geweiht. Auch wegen der Hütte und der Kapelle geriet Aljaž in Rechtsstreitigkeiten mit den Deutschen, die den Fall verloren.

Im selben Jahr wie die Hütte auf Kredarica wurde auch eine Hütte in Vrata gebaut. Diese Hütte wurde auch vom Slowenischen Bergsteigerverband finanziert und sollte als Zufluchtsort diejenigen dienen, die auf den Triglav über Prag wollten. Seine vielseitige Tätigkeit erstreckte sich auch auf das Komponieren. Seine bekanntesten Lieder sind "Oj, Triglav, moj dom", das er 1896 vertonte und 1900 in seinem Gesangsbuch "Slovenska pesmarica II" veröffentlichte. Der Text wurde 1894 vom Pfarrer Matija Zemljič aus Gornja Radgona verfasst und im selben Jahr in der handschriftlichen theologischen Zeitschrift "Lipica" in Maribor, wo er damals tätig war, veröffentlicht. Das andere Lied ist, das aus dem Deutschen übersetzte Weihnachtslied "Heilige Nacht". Er Vertonte auch einige Lieder von Simon Gregorčič.